Kameraüberwachung

Viele wollen ihren 3D-Drucker per Kamera überwachen, um nicht ständig in die Werkstatt, den Keller oder den Hobbyraum laufen zu müssen, dafür gibt es mittlerweile diverse Lösungen.
Die beliebteste Lösung ist die über einen Raspberry Pi + Raspi Cam sowie darauf installiertem Octoprint, Kosten ca.50€
Vorteil, auf Octoprint lässt sich relativ einfach auch von außerhalb zugreifen, also eine perfekte Lösung für diejenigen, die drucken, auch wenn Sie nicht zu Hause sind
per Octoprint mit Kameraüberwachung nutzen möchte, benötigt allerdings mindestens einen Raspberry Pi 3B, besser 4b mit 2GB Ram (Die anderen stoßen dann an ihre Leistungsgrenzen)
Anleitungen zur Lösung mit dem Raspberry Pi und Octoprint findet ihr zu hauf im Internet.

Da ich bisher nur drucke, wenn ich oder jemand zu Hause ist, habe ich nach einer einfacheren, kostengünstigeren Lösung gesucht, Ziel für mich war es, unter 10€ zu bleiben.
Nach langer Recherche im Internet bin ich dann auf eine interessante Kamera gestoßen, mit der ich das mal versuchen wollte.

Die ESP32-Cam,  Preis je nach Händler um die 5€.

Es ist eine vollwertige Kamera bestehend aus einem ESP32 Mikrocontrollerboard inklusive OV2640 Kameramodul und Micro SD-Kartenleser. Das ESP32 Bord bringt gleich W-LAN und Bluetooth mit. Für die Software/Firmware benötigt ihr noch die Arduino IDE (Download hier) zudem, da das Board kein eigenen USB hat benötigt ihr zum Programmieren noch einen Programmer, Ich habe mir einen FTDI (FT232RL) zugelegt, preise ab ca. 1,50€. Die Installation gestaltet sich ziemlich einfach, den Programmer mit der ESP32-Cam verbinden und das bereits in der Arduino IDE vorhandene Vorlagenprogramm aufspielen. Vor dem Aufspielen muss nur noch die korrekte W-LAN SSID inklusive Passwort eingetragen werden.
!ACHTUNG! Beim Programmieren darauf achten, dass der FTDI auf 3.3V eingestellt ist und ihr das ESP-Cam Board an 3,3V anschließt, zum Betreiben und Testen (auch der seriellen Schnittstelle) müsst ihr dann 5V anschließen (FTDI um pinnen)

Eine genaue Anleitung findet ihr hier

Zum Betreiben der Kamera benötigt ihr noch ein Netzteil mit 5V Ausgangsspannung (1A Strom reicht aus) oder ihr nutzt das Netzteil eures Druckers und verwendet einen DC-DC Wandler, je nachdem welchen Drucker ihr habt 24V auf 5V oder 12V auf 5V, hier gibt es sehr kostengünstige (ab ca.2€) universelle Wandler beim Elektronikhändler eures Vertrauens.

Mein Kameragehäuse mit GoPro-mount werde ich bei Gelegenheit auf Thingiverse hochladen.

Die ESP32-Cam sollte nach Einbindung ins eigene Netzwerk auch über DynDNS oder einen VPN-Tunnel erreichbar gemacht werden können, dies habe ich allerdings noch nicht getestet, da ich aktuell kein Bedarf dafür habe.

Sollt ihr Probleme mit der W-LAN Verbindung haben könnt ihr das Board noch mit einer zusätzlichen W-LAN Antenne erweitern, dazu muss allerdings eine Diode auf dem Board umgelötet werden, was sich aber sehr schwer umsetzen lässt, man benötigt da schon etwas Löterfahrung (oder Glück)

Kassensturz:
4,50€ ESP32-Cam inklusive OV2640
1,60€ für den FTDI Programmer
2,00€ für den DC-DC wandler (24V auf 5V)
ca.1,50€ Filament kosten
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9,60€

Somit habe ich mein Kostenziel erreicht, die Teile habe ich günstig von meinem Händler des Vertrauens, aus fern Ost, bekommen.
Den FTDI-Programmer habe ich mittlerweile schon für andere DIY Projekte verwendet, kann also eigentlich auch noch abgezogen werden.

 

05.05.2023 Update Octo4a

Eine weitere Alternative wäre das Nutzen eines alten Smartphones als Kamera.

Hierzu ist das Projekt Octo4a vielleicht ganz interessant, hier habt ihr dann auch gleich noch den Octoprintserver mit dabei.

Zu diesen Themen einfach mal die Googlemaschiene anwerfen, hab mit beidem selbst noch keine Erfahrung gemacht.

 

23.10.23 Update Homeassistant ESP home

Ihr könnt die ESP32-Cam auch mit ESP-Home programmieren und direkt ins Smarthome einbinden. Updates lassen sich zudem nach dem ersten Flashen auch OTA aufspielen.

Den Beispielcode findet ihr hier: https://devices.esphome.io/devices/ESP32-CAM